Die Ortschaft Böbikon, inmitten des Tafeljuras in einem schmalen und lang gezogenen, auf allen Seiten hin abgeschlossenen Talkessel gelegen, ist noch heute sehr landwirtschaftlich geprägt. Die Leute kennen sich noch, viele sind hier aufgewachsen und Neuzuzüger werden schnell in die Dorfgemeinschaft aufgenommen.

Die Landwirtschaft bestimmt den Alltag in Böbikon, die Landwirte sind mit ihren Maschinen und Traktoren bei der Arbeit, man sieht und hört das Vieh auf den Weiden und kann Äpfel, Eier und Milch frisch vom Hof erwerben und konsumieren.

Die erste urkundliche Erwähnung von «Bebikon» erfolgte im Jahr 1113. Die Edlen von Waldhausen stifteten damals die Propstei Wislikofen und schenkten zu diesem Zweck dem Kloster St. Blasien umfangreichen Grundbesitz in der Region. Der Ortsname stammt vom althochdeutschen Babinghofun und bedeutet «bei den Höfen des Babo». 1241 erwarb das Kloster einen zusätzlichen Hof in Böbikon. Ein weiterer bedeutender Grundbesitzer war das Chorherrenstift im Zurzacher Verenamünster.

Die Ruine der Burg Böbikon zeigt noch heute die Überreste der von etwa 1100 bis 1250 bewohnten Burg. Ob diese von Rittern oder von Ministerialen bewohnt war, ist unsicher. Man geht aber stark davon aus, dass die kleine Burg aus einem starken Turm, einer Ringmauer und Nebengebäuden bestanden hat.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Bevölkerungszahl um mehr als das Zweieinhalbfache auf einen seither nie mehr erreichten Höchststand von knapp 270 Personen. Diese rasche Zunahme hatte eine Verarmung breiter Schichten zur Folge, weshalb viele Bewohner wegzogen, nicht wenige wanderten nach Übersee aus. Heute wohnen in Böbikon rund 170 Personen.

Böbikon besteht aus dem Hinterdorf und dem Vorderdorf, verbunden durch die Dorfstrasse. Oberhalb am Südhang liegen mit dem «Moos» und dem «Güggehü» zwei Höfe, während auf der anderen Talseite der Hof «Hasli» und der Weiler «Rütihof» liegen. Eine schöne Sicht auf das Dorf und nach Baldingen geniesst man von der Grillstelle «Iberig». Der Ort lädt auch zum Verweilen, grillieren und gemütlichem Zusammensein ein und ist ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Wahrzeichen von Böbikon ist die 1565 erbaute und um 1750 mittels Ersatzneubau vergrösserte Laurentiuskapelle. Die letzte Rennovation fand um 2008 statt. Seit 1910 gehört die Kapelle der Gemeinde. Weiter ist die 1994 erstellte Mehrzweckhalle zu erwähnen, in welcher bis zuletzt Versammlungen der Gemeinde Böbikon stattgefunden haben und welche nach wie vor rege genutzt wird. Neben der Turnhalle befinden sich darin auch der Jugendtreff im ehemaligen Postlokal, das Gemeindewerk und das Feuerwehrmagazin.

Für die Kultur in Böbikon ist wie es der Name schon sagt in erster Linie der «Kulturtopf» verantwortlich. Neben dem traditionellen und beliebten Oktoberfest in der Mehrzweckhalle organisiert der Verein auch immer wieder Anlässe in der «Kulturschüür» beim Dorfplatz, welche sich grosser Beliebtheit erfreuen und auch immer wieder Gäste aus den umliegenden Ortschaften und Gemeinden anlocken.

Daneben gibt es weitere Vereine wie die FSG Böbikon, den Frauenverein, der berühmte Kirchen-Männerchor, der Jugendtreff, der Turnverein oder auch der Verein Ferienlager Chrüzlibachtal. Die Vereine werden mehrheitlich zusammen mit dem Nachbarort Baldingen geführt. Sie alle tragen dazu bei, das Kulturelle und das Miteinander zu pflegen.

Adrian Thoma, letzter Gemeindeammann von Böbikon