Die Ortschaft Baldingen, auf dem höchsten bewohnten Punkt im Bezirk Zurzach gelegen, ist noch heute sehr landwirtschaftlich geprägt. So ist es nicht verwunderlich, dass wenn Stadtmenschen einen Ausflug nach Baldingen machen, sie sich wie bei einem Ausflug in die Voralpen vorkommen.

Es riecht und tönt nach Landwirtschaft, wenn man in Oberbaldingen auf dem eindrucksvollen Jura-Plateau steht und überwältigt in die Ferne blickt. Wahrlich einer der schönsten Orte im Kanton.

Die erste sichere urkundliche Erwähnung von Baldingen erfolgte im Jahr 1317. Damals standen sie unter der Gerichtsbarkeit der Habsburger. Als die Eidgenossen 1415 den Aargau eroberten, gehörte Baldingen zur Grafschaft Baden, dann kurz zum Kanton Baden, ehe 1803 der Kanton Aargau gegründet wurde.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wies Baldingen den grössten Bevölkerungsrückgang aller Aargauer Gemeinden auf. Fast die Hälfte der Einwohner verliessen vorwiegend aus Armut ihre Heimat, nicht wenige wanderten nach Übersee aus. Bis 1883 war Baldingen ein Teil der Kirchgemeinde Zurzach und bildet seither zusammen mit Böbikon eine eigene Pfarrei.

1989 wurde die Güterregulierung abgeschlossen und weitere Bauzonen ausgeschieden. Dies führte dazu, dass zwischen den Dorfteilen Unterbaldingen und Oberbaldingen ein weiteres Wohnquartier entstehen konnte, welches wieder einen kleinen Wachstumsschub auslöste. Heute wohnen rund 280 Personen in Baldingen.

Das Wahrzeichen von Baldingen ist die markante, 1898 im neugotischen Stil vom bekannten Badener Architekten Karl Moser erbaute Kirche Sankt Agatha.

Zuoberst in Baldingen, steht der 1995 erbaute, 24 Meter hohe Wasserturm, welcher für genügend Leitungsdruck im höchstgelegenen Dorfteil von Oberbaldingen sorgt.

Auf einer Geländekuppel nördlich des Oberdorfes liegt die Spornegg. Ein idyllischer Aussichtspunkt mit Feuerstelle, der zum Verweilen einlädt. Von da aus hat man bei idealem Wetter eine prächtige Rundum-Fernsicht.

Heute nun, gehört Baldingen zur politischen Gemeinde Zurzach. Kurz vor dem Zusammenschluss der 8 Rheintalgemeinden, haben einige Initianten den Dorfverein „Baldige uf de Höchi“ gegründet. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, die Dorfkultur beizubehalten und die bisherigen jährlichen Dorfanlässe sicherzustellen.

Daneben gibt es weitere Vereine, welche mehrheitlich mit dem Nachbarort Böbikon geführt werden, so wie der Frauenverein, der berühmte Kirchen-Männerchor, der Jugendtreff, der Turnverein oder auch der Verein Ferienlager Chrüzlibachtal. Sie alle tragen dazu bei, das Kulturelle und das Miteinander zu pflegen.

René Meier, letzter Gemeindeammann von Baldingen